Sie haben sich erfolgreich abgemeldet! Wenn Sie die bezahlpflichtigen Artikel wieder lesen wollen, können Sie sich jederzeit mit Ihrem Benutzernamen und Passwort erneut anmelden. Die Serie wurde in Deutschland als Revolution gefeiert. Was ist von ihr geblieben? Zehn Frauen ziehen Bilanz. Die Sache mit dem Sex? Das haben Frauen doch schon immer gemacht. Ihre Köpfe zusammen gesteckt und sich ausgetauscht.
Ja, gut, es war neu im deutschen Fernsehen. Für die gebildete Frau war es plötzlich möglich, mit Selbstbewusstsein massiv shoppen zu gehen, das Eroberte mit Stolz zu tragen, ohne als oberflächlich abgestempelt zu werden. Spitze, hohe Pumps, Sandaletten, Plateauschuhe — dazu ein Kleid vom entsprechend teuren Designer — und das durfte nicht fehlen, der passende Stilbruch zum Outfit — über all das wurde so ernsthaft philosophiert, wie über Beziehungen, Stellungen und Krankheiten.
Würde das heute noch funktionieren? Nicht mehr so ganz. Diana Zinkler. Vor 20 Jahren war ich stolz wie Oskar, als ich Lokalreporterin wurde. Leider war die Reaktion bei meinen Freundinnen nicht ganz so enthusiastisch. In der Serie sah man Carrie oft allein auf dem Sofa sitzen und gedankenverloren ihr Leben in ihren Laptop tippen. Es sah immer ganz leicht aus. Und was sie schrieb, war immer unglaublich interessant.
Irgendwann wurden in meinem Büro auch Laptops eingeführt. Einige Tage lang war es die Redaktion tatsächlich erstaunlich leer. Aber bitte, sagen Sie das nicht weiter. Uta Keseling. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass diese Serie mir das Leben gerettet hat, zumindest auf emotionaler Ebene. Acht Jahre ist das her. Kaum in Leipzig angekommen, damals, zum Studium, wurden sowohl ich als auch meine Mitbewohnerin von zwei schmerzhaften Trennungen überrascht. Unseren eigenen.
Was also tun mit gebrochenem Herzen im sächsischen Exil, fernab der Berliner Heimat? Irgendwie waren wir beide immer Carrie Bradshaw, auch wenn deren zunehmende Launenhaftigkeit uns immer massiver auf die Ketten ging.
