Stand: Von: Thilo Kortmann. Kommentare Teilen. Gebrauchte Vibratoren, Handschellen oder getragene Unterwäsche — an die Entrümpelung des ehemaligen Bordells Wunderbar an der B54 wird sich der neue Pächter immer erinnern. Es lagen Tangas, Dildos, benutzte Kondome und Matratzen im Haus herum. Mit Rotlicht will der neue Pächter überhaupt nichts zu tun haben. Dementsprechend seien die Ausräumarbeiten des prägnanten Gebäudes belastend für ihn gewesen.
Verwöhnen will er seine Gäste in Zukunft auf eine andere Art. Und zwar kulinarisch auf türkische Weise. Liebe geht durch den Magen. Zuletzt kam noch ein Chinese im SUV vorgefahren. Er hat sich nach Taka Taka erkundigt. Doch der Imagewandel des Hauses erweist sich als schwierig. Es kämen zurzeit immer noch Leute vorbei, die früher mal Kunden waren, erzählt der Lüdenscheider.
Mit ein Grund dafür, dass viele immer noch dächten, dass das rosafarbene ein Haus der Lust sei, sei das Internet. Das störe ihn noch extrem und es sei schädlich für einen Neuanfang. Investiert seien bislang aber immerhin schon Euro in die Kernsanierung. Und es fehlten immer noch die neuen Fenster, die eigentlich innerhalb von drei Monaten geliefert werden sollten.
Ohne die können wir nicht loslegen. Aber nicht nur der Ukrainekrieg mache den Umbau zu einer Herausforderung, sondern auch die Hobby-Heimwerkertaten der Vorgänger. Gehindert hat ihn das nicht daran, viel Energie in die Kernsanierung von Flur und Zimmern zu stecken.
Während der Bauarbeiten hat sich der neue Pächter ein kleines Büro im Erdgeschoss eingerichtet, von dem aus er die Arbeit koordiniert. Flure und Zimmer wurden frisch gestrichen. Es gibt Gemeinschafts-Badezimmer und -Küche. Alles erinnert an ein modernes Hostel. Und benutzt wird das Ganze auch schon. Monteure und Handwerker könnten die Zimmer günstig buchen. Weitere Euro sollen dafür investiert werden. Die Fassadenarbeiten haben begonnen. Dort, wo sich im Eingangsbereich die Bar befand, werde der Kebab zubereitet und es werde modern mit Sitzgelegenheiten gestaltet.
